Was ist hormonelle Akne? Ursachen, Symptome, Behandlungen und Vorbeugung

Hormonelle Akne ist eine Art von Akne, die sich als Folge von Schwankungen im Hormonhaushalt bildet. In der Schweiz leiden zirka 1% der Bevölkerung an Akne. Natürlich gibt es aber eine hohe Dunkelziffer. 

In einigen Fällen, ist die hormonelle Akne vorhersehbar, da sie oft in Kombination mit der Periode auftritt. Dieser Ausbruch ist nicht angenehm und beeinträchtigt vom optischen, bis hin zum Selbstvertrauen. 

Diese Art von Akne wird durch Überproduktion von männlichen Hormonen, wie Testosteron und anderen Androgenen, im weiblichen Körper, produziert. 

Glücklicherweise können alle Arten von Akne behandelt werden. Mit einer Kombination aus wirksamen Medikamenten, rezeptfreien Produkten und kleinen Änderungen des Lebensstils, ist es möglich, die hormonelle Akne in den Griff zu bekommen und die Auswirkungen der Ausbrüche zu reduzieren. Diese Therapien können mit Antibiotika bis hin zu Hautcremes und topischen Retinoiden behandelt werden.

Wie entsteht hormonelle Akne?

Jede Art von Akne ist hormonell bedingt. Im Körper wird ein bestimmtes Hormon überproduziert und regt die Herstellung von Talg im Körper an, welches eine Form von Öl ist.

Die normale Talgproduktion hält deine Haut frisch, glatt und gesund, da sie eine Art Schmiermittel für die Haut ist. Wenn jedoch die Talgproduktion erhöht wird, werden die Haarfollikel verstopft und dies führt zu Akne.

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich empfindlich auf Hormone. Das bedeutet, dass bei jedem eine andere Menge an zu viel produzierten Hormonen zu Akne führen kann, gewisse Personen reagieren schon bei einem minimalen Anstieg. 

Was ist die Ursache für hormonell bedingte Akne?

In jedem Körper zirkulieren Hormone, doch bei geringster Veränderung dieser, können die Gesundheit und das Aussehen beeinflusst werden. Ebenso das genetische Erbgut oder Krankheiten, welche den Hormonhaushalt verändern, kann die Empfindlichkeit auf Hormone beeinflussen und daher einen schwereren Verlauf mit sich bringen.

Hormonelle Akne ist auch in der Pubertät sehr häufig. Während der Pubertät produziert der Körper viel mehr Androgene wie Testosteron, was die Talgproduktion anregt und zu Verstopfungen der Poren führt, was wiederum Akne hervorruft.

Hormonelle Akne-Symptome

Hormonelle Akneausbrüche neigen dazu, in der T-Zone aufzutreten – welche Nase, Kinn und Stirn beinhalten.

Pickel, die durch hormonelle Akne verursacht werden, können auch andere Teile des Gesichts betreffen. Als erwachsene Person ist es sehr häufig, dass hormonell bedingte Akneausbrüche die Kieferpartie, Wangen und Bereiche um die Lippen betreffen.

Hormonelle Akne kann von leicht bis schwer reichen. Milde Akne ist in der Regel durch nicht schmerzhafte Pickel und Mitesser gekennzeichnet, die in kleineren Ausbrüchen auftreten. Meistens löst sich diese Art von hormoneller Akne von selbst auf, ohne dass Medikamente erforderlich sind.

Neben Weissen Pickeln und Mitessern können hormonell bedingte Akneausbrüche auch zu Akneknötchen (grosse, tiefsitzende Pickel, die unter der Haut sitzen) und eitrigen, zystischen Läsionen führen. Diese treten häufiger auf, wenn man unter mittelschwerer bis schwerer Akne leidet, und können oft eine medizinische Behandlung erfordern.

Wie man hormonelle Akne behandelt

Die Behandlungsmöglichkeiten für hormonell bedingte Akne variieren je nach Schweregrad der Ausbrüche. Wenn die hormonelle Akne mild und überschaubar ist (z. B. ein paar kleine Pickel in den Wochen vor der Periode), stehen die Chancen gut, dass sie ohne Medikamente behandelt werden kann.

Wenn die hormonelle Akne schwerer ist, könnte die beste Option die Verwendung eines Akne-Medikaments wie Tretinoin, Isotretinoin oder ein Antibiotikum sein.

In den folgenden Abschnitten haben wir alle Behandlungsmöglichkeiten für hormonelle Akne aufgelistet, angefangen von Änderungen des Lebensstils und der Gewohnheiten bis hin zu topischen und oralen hormonellen Aknemedikamenten.

Änderungen des Lebensstils und natürliche Behandlungen

Kleine Änderungen des Lebensstils, der Hygienegewohnheiten und der Hautpflege, können in der Regel helfen, leichte bis mittelschwere hormonelle Akne zu verbessern.

Hygiene und Hautpflege

• Die Pickel sollten nicht aufgekratzt oder ausgequetscht werden, denn sonst können Bakterien in die offene Haut geraten und das führt zu Entzündungen.
• Das Gesicht sollte nicht mehr als zweimal täglich gewaschen werden, es sei denn bei übermässigem Schwitzen ist es von Nöten.
• Es sollten keine aggressive, peelende oder chemische Gesichtswaschmittel verwendet werden.
• Das Auftragen von Make-Up sollte auf das Minimum eingeschränkt werden, bei einem Akne-Ausbruch sollte komplett darauf verzichtet werden, insbesondere wenn das Make-Up nicht auf Wasser basiert.

Umwelteinflüsse:

• Heisse Tage verschlimmern die Akne. Durch heisses und feuchtes Wetter kann sich die Akne durch Schweiss entzünden, am Besten sollte der Aufenthalt im Freien kurz gehalten werden.
• Nach dem Training oder wenn man fest geschwitzt hat, sollte man sofort duschen, um die Haut nicht solang dem Schweiss auszusetzen.

Natürlichen Behandlung bei leichten Akneanfällen

• Täglich sollte man ein bis zwei Tassen grünen Tee trinken, welcher eine entzündungshemmende Wirkung hat. 
• Anti-Akne-Gesichtsmasken enthalten in der Regel Alpha-Hydroxysäuren – ein Klassiker unter den natürlich vorkommenden Inhaltsstoffen, welche zur Verbesserungen der Haut führen. 
• Es sollten mehr Lebensmittel, welche Antioxidantien enthalten, gegessen werden, um die Entzündung und Hautreizungen zu verringern.

Retinoide und andere topische Produkte

Retinoide können ein wirksames Mittel sein, um die hormonelle Akne zu kontrollieren. Retinoide werden aus einem Derivat des Vitamins A hergestellt. Sie beschleunigen den Wachstumsprozess der Haut und bewirken, dass sich die Haut schneller als normal regeneriert. Das bedeutet der Talg hat nicht so viel Zeit, sich in den Poren zu sammeln.

Retinoide können topisch aufgetragen oder oral eingenommen werden. Das gängigste topische Retinoid ist Tretinoin, eine Retinsäure, mit welchen man nach ca. drei bis sechs Monaten Erfolge erzielen kann.

Antibiotika

Antibiotika (Medikamente, die bakterielle Infektionen bekämpfen) können sehr effektiv sein, um Ausbrüche zu kontrollieren und die hormonell bedingte Akne weniger schwer zu machen. Orale Antibiotika werden normalerweise bei mittelschwerer bis schwer entzündlicher Akne verschrieben. 

Hormonelle Medikation

Wenn die hormonell bedingte Akne nicht auf Retinoide, Antibiotika und andere weit verbreitete Behandlungen anspricht, kann von einem medizinischen Betreuer ein hormonelles Medikament verschrieben werden.

Für Frauen ist die häufigste hormonelle Akne-Prävention eine einfache Antibabypille. Diese verhindern eine Überschussproduktion an Androgenen.

Schwere Akne-Behandlungen

Wenn hormonelle Medikamente und Antibiotika nicht ausreichen, gibt es einige andere Möglichkeiten für schwerere Formen der Akne. 

Spironolacton wird verwendet, um verschiedene medizinische Erkrankungen wie Hyperaldosteronismus zu behandeln. Dieses Medikament kann helfen, einige Hormone in den Öldrüsen zu blockieren und so die Ölproduktion zu reduzieren. 

Eine weitere schwere Akne-Behandlung ist Isotretinoin. Wie Tretinoin ist Isotretinoin ein Vitamin-A-Derivat, aber es ist stärker als Tretinoin oder Retinol.

Sowohl Spironolacton als auch Isotretinoin können schwerwiegende Geburtsfehler verursachen, daher ist es wichtig, während der Einnahme des Medikaments eine sehr effektive Verhütungsmethode anzuwenden.

Vorbeugung

Sobald die Ursache der hormonell bedingten Akne behandelt wurde, kann man sich darauf konzentrieren, gegen Akne vorzubeugen. Es wird nie eine 100% sichere Vorbeugung geben, da Einflüsse wie z.B der Zyklus nicht beeinflusst werden können.

Diese Tipps dienen zur Vorbeugung der Akne: 

• Eine konsequente Reinigung und Feuchtigkeitszufuhr kann deiner Haut helfen, die Ölproduktion in den Talgdrüsen zu regulieren.
• Die Anwendung der Akne Produkte soll nicht übertrieben werden.
• Die Befeuchtung der Haut kann tatsächlich dazu beitragen, die Entstehung von Akne zu verhindern.
• Es sollte ein Sonnenschutz auf die Haut aufgetragen werden, obwohl er zwar keinen Einfluss auf die Hormone hat, aber die Haut vor Reizungen und dem Austrocknen schützt.