Welche Vitamine wirken wirklich gegen Haarausfall bei Männern?

Männlicher Haarausfall wird fast immer durch einen biologischen Prozess verursacht, den die allermeisten Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel nicht beeinflussen können. Eine 2019 durchgeführte Überprüfung von jahrzehntelangen Studien zu Vitaminen und Haarausfall ergab, dass genau ein Vitamin (D) und ein Mineral (Eisen) bei Haarausfall helfen können.

In diesem Artikel zeigen wir dir eine Übersicht der Vitamine, von denen allgemein behauptet wird, dass sie bei Haarausfall helfen und ein gesundes Haarwachstum fördern und was die Forscher darüber herausgefunden haben.

Biotin

Biotin, auch bekannt als Vitamin B7, ist wahrscheinlich das am meisten angepriesene Nahrungsergänzungsmittel in Haarpräparaten. Da Biotin an der Bildung von Haut und Haaren beteiligt ist, haben Hersteller Nahrungsergänzungsmittel entwickelt, die grosse Mengen an Biotin enthalten. Aber es kann gefährlich sein, wenn es in hohen Mengen eingenommen wird, falls es nicht aufgrund eines Mangels ist. 

Denn einige Haarpräparate enthalten das Hundertfache der täglich empfohlenen Menge an Biotin.

Vitamin A

Es gibt keine Beweise dafür, dass die Einnahme von Vitamin A den Haarausfall verlangsamen oder stoppen kann. Ganz im Gegenteil. Zu viel davon kann zu Haarausfall und Hautschäden führen und sogar giftig sein. Die empfohlene Tagesdosis an Vitamin A beträgt 0,8 mg bei Frauen und 1 mg bei Männern (Elmadfa, 2019).

Vitamin B

B-Vitamine erfüllen im menschlichen Körper A-Funktionen (z.B. Energieproduktion und die Bildung roter Blutkörperchen). Es gibt eine Menge verschiedene Arten von Vitamin B – Thiamin (B1), Riboflavin (B2), Niacin (B3), Pantothensäure (B5), Vitamin B6, Biotin (B7), Folat und Vitamin B12. Aber keines davon hilft wirklich gegen Haarausfall.

Vitamin C

Vitamin C kann hilfreich sein, aber nur wenn ein Eisenmangel zu Haarausfall geführt hat.  Das Vitamin hilft nämlich dem Körper, Eisen zu absorbieren. Allerdings gibt es keine Daten, die den Vitamin C-Spiegel direkt mit Haarausfall in Verbindung bringen.

Vitamin D

Dies ist das einzige Vitamin, von dem die Forschung zeigt, dass es hilfreich sein kann. Die Forscher stellten fest, dass eine Nahrungsergänzung bei niedrigen Vitamin-D-Spiegeln die Symptome von Haarausfall verbessern kann (Gade, 2018). Wenn du dünner werdendes Haar hast, solltest du deine Werte von einem Arzt überprüfen lassen und mit ihm darüber sprechen, ob die Einnahme eines Vitamin-D-Präparats helfen kann. Es ist kein Allheilmittel gegen Haarausfall, aber es gibt auch noch andere Vorteile. Es wird beispielsweise angenommen, dass es vor verschiedenen Formen von Krebs schützen kann.

Vitamin E

Eine Studie fand heraus, dass Männer mit Haarausfall niedrigere Vitamin-E-Werte haben (Ramadan, 2013); eine andere Studie fand aber keinen Unterschied (Naziroglu, 2000). Also gibt es bei weitem nicht genug Beweise, um die Einnahme für Haarergänzung zu empfehlen. Als starkes Antioxidant macht es freie Radikale unschädlich, was ein wichtiger Impuls für das Immunsystem ist. Dennoch eine positive Wirkung auf Haarausfall ist noch nicht bewiesen. 

Eisen

Studien haben gezeigt, dass die Einnahme eines Eisenpräparats wirksam gegen Haarausfall ist. Allerdings nur bei Menschen mit niedrigem Eisenspiegel im Blut. Dies tritt vor allem bei Frauen auf. Männer haben selten einen niedrigen Eisengehalt. Wenn die Eisenwerte eines Mannes tief sind, könnte dies ein Anzeichen für Magen-Darm-Blutungen sein und der Arzt wird möglicherweise weitere Tests durchführen wollen.

Zink

Seit Jahrzehnten sind die Studien zu Zink und Haarausfall sehr widersprüchlich. Einige Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Zinkspiegel und Haarausfall, andere nicht. Wieder andere zeigen eine Verbindung zwischen dem Zinkspiegel und dem Ausmass des Haarausfalls; was von anderen wieder verworfen wird.

Selen

Es gibt keine Beweise dafür, dass Selen gegen Haarausfall bei Männern wirkt. Ausserdem wurde, wie beim Vitamin A, die Einnahme hoher Mengen mit Haarausfall in Verbindung gebracht (MacFarquhar, 2010).